Die Antwort lautet ganz klar „JA“.
Wenn es um die wichtigsten philosophischen Fragen der Menschheit geht, wie z.B. :
- Gibt es einen Gott?
- Hat das Leben einen Sinn?
- Wo kommen wir her?
- Was passiert nach dem Tod?
Dann sollten wir erst mal im Vorhinein klären, ob es überhaupt eine absolute Wahrheit gibt. Gibt es Sachen, die objektiv wahr sind, oder ist Wahrheit etwas Subjektives?
Vor Jahren durfte ich durch den Heiligen Geist etwas sehr Wichtiges über logisches Denken lernen, das mir in meinem Leben sehr geholfen hat und es immer noch tut. Was ich lernte, ist so simpel, einleuchtend und hilfreich für den Denkprozess, dass man sich fragen könnte, wieso nicht an allen Grundschulen Logik als Standardfach eingeführt wird. Vor allem weil es so wichtig ist für einen rationalen Denkprozess: Liegt es daran, dass vielleicht bestimmte Menschen nicht wollen, dass das gesamte Volk rational denkt, weil es dann viel schwerer ist, es zu lenken und zu kontrollieren?
Wenn wir verstehen, wie dieses Denkwerkzeug funktioniert, dann können wir viele Irrtümer gleich entlarven, bevor sie weitergedacht werden, und so auch geschützter sein vor dummen Ideen. Der Glaubensbruder aus Amerika, durch den ich das lernen durfte, sagte selbst dazu in einem seiner Vorträge (This is the most valuable Thinking Skill I’ve ever learned) auf Deutsch (Das ist die wertvollste Denkfähigkeit, die ich je gelernt habe):
Um was es geht, ist der sogenannte Satz des Widerspruchs, der besagt, das zwei sich gegenseitige Aussagen nicht gleichzeitig wahr sein können.
Beispiel 1:
Die Sonne kann nicht zur gleichen Zeit warm und kalt sein. Entweder sie ist warm oder sie ist kalt, sie kann nicht beides zur gleichen Zeit sein.
Beispiel 2:
Mal angenommen, Person A behauptet: “Es gibt keine absoluten Wahrheiten!” (So nach dem Motto: Jeder hat seine eigene Wahrheit.)
Dann könnte Person B erwirdern: “Ist das wahr? Denn wenn das wahr ist, dann gibt es zumindest eine absolute Wahrheit, und zwar die, dass es keine absolute Wahrheit gibt.”
Hast du den Widerspruch erkannt? Während Person A behauptet, dass es keine absoluten Wahrheiten gibt, geht sie dennoch davon aus, dass die eben gemachte Aussage von ihr absolut wahr ist, und diese impliziert ja das Gegenteil. Das ist also eine selbst widerlegende Aussage.
Nur durch diese kleine Analyse anhand der Logik als Denkwerkzeug lässt sich erkennen, dass es absolute Wahrheit gibt. Wenn jemand also ernsthaft behauptet, es gebe so etwas wie eine absolute, objektive Wahrheit, die für alle wahr ist, nicht, denn jeder hat seine eigene Wahrheit. Dann wäre es interessant zu wissen, ob die Person auch so lebt. Stellen wir uns vor, Person A geht an einen Bankschalter, um 100€ vom Konto abzuheben, und der Bankangestellte würde dann sagen: „Sie haben nicht ausreichend Guthaben auf ihrem Konto.“ Person A erwidert dann: „Ich habe doch einen Kontoauszug, da steht drauf: 100€ Guthaben.“ Der Bankangestellte erwidert: „Ja, Sir, das ist ihre Wahrheit. Meine Wahrheit ist: Sie haben nicht ausreichend Guthaben auf ihrem Konto.“
Was denkst du, würde Person A tun? Würde sie weiterhin behaupten, es gäbe keine absoluten Wahrheiten und dass jeder seine eigene Wahrheit hat, und dann einfach ohne Geld aus der Bank gehen? Oder würde sie auf einmal in die Realität zurückkehren und erkennen, dass es tatsächlich absolute Wahrheiten gibt?
Es ist die eine Sache, eine Idee für wahr zu halten, aber eine andere, sie auch in der Realität zu leben.
Beispiel 3:
Person A behauptet: „Alles ist relativ!“
Du könntest Person A jetzt fragen: „Ist das wahr?“ Denn wenn das stimmen würde, dass alles relativ wäre, dann müsste auch diese Aussage relativ sein. Doch genau das Gegenteil drückst du ja mit dieser Aussage aus, und zwar, dass sie absolut wahr ist (also zu jeder Zeit wahr ist, dass es stimmt, was sie impliziert). Wenn allerdings alles relativ ist, dann müsste das auch diese Aussage sein, doch dann sie logischerweise nicht absolut wahr sein, denn die Aussage selbst bestreitet ja eine absolute Wahrheit. Daher ist klar, dass auch diese Aussage falsch ist und eben nicht alles relativ ist. Ich hoffe, du kannst erkennen, wie leicht es ist, ganze Weltsichten zu prüfen mit dieser Methode.
Beispiel 4:
Etwas, das viele Jünger Jesus wahrscheinlich schon gehört haben, für gewöhnlich von Nichtchristen, ist sinngemäß sowas wie: „Jesus hat gesagt, man soll nicht urteilen!“
Analysieren wir nun auch diese Aussage. Wenn wir die Implikation der Aussage auf die die Person die sagte, selbst anweden, dann kann der Mann oder die Frau Gottes, zu dem/der gesagt wird „Jesus hat gesagt, man soll nicht urteilen“, ganz sachlich erwidern:
Ist das nicht ein Urteil? Du behauptest, Jesus hat gesagt, man soll nicht urteilen, während du selbst mit dieser Aussage über mich urteilst. Kannst du erkennen, wie widersprüchlich das ist? Das dass gar keinen rationalen Sinn ergibt?
Jesus hat übrigens nie gesagt wir sollen nicht urteilen, Jesus ruft uns auf richtig zu urteilen. Er sagte zum Beispiel folgendes:
Matthäus 7:1–5
Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit demselben Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit demselben Maß, mit dem ihr [anderen] zumeßt, wird auch euch zugemessen werden. Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, und den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Halt, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen! – und siehe, der Balken ist in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen!
Jesus hat also nicht gelehrt, dass wir nicht urteilen sollen, sondern dass wir richtig urteilen. Wenn dein Bruder zum Beispiel in einer bestimmten Sünde lebt und du genau in der gleichen, dann kümmere dich erst darum, dass du diese Sünde in deinem eigenen Leben loswirst, mit der Hilfe des Heiligen Geistes, und nachdem du den Balken aus deinem eigenen Leben entfernt hast, kannst du deinem Bruder helfen, seinen Splitter im Auge loszuwerden.
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