Vielleicht hast Du dir selbst schon mal diese Frage gestellt. Es ist, wie ich finde, eine sehr wichtige Frage. Was mich betrifft: Falls du mein Zeugnis nicht kennst, wie es dazu kam, dass ich zu einem Jünger Jesu wurde, dann weißt du vielleicht nicht, dass ich persönlich sehr lange weder an einen Himmel noch an eine Hölle geglaubt habe. Ich gehörte viele Jahre auf meiner spirituellen Suche zu jenen Menschen, die man Esoteriker nennt. Man könnte auch sagen, ich war ein NEW AGER. Wie dir vielleicht schon bewusst ist, haben wir alle eine Weltsicht, eine geistige Brille, durch die wir täglich die Welt betrachten und dementsprechend interpretieren. Als ich mich 2017 durch Suizid töten wollte, war meine Weltsicht in etwa wie folgt:
- Ich bin eine Indigoseele.
- Ich bin ein Erleuchteter.
- Die Lehre des Karmas, der Reinkarnation und der spirituellen Erleuchtung ist wahr.
- So etwas wie einen Himmel oder eine Hölle gibt es nicht.
- Der Jesus der Bibel war einer von vielen spirituellen Meistern im Sinne von Buddha.
- Die Erde befindet sich in einem spirituellen Übergang, für den verschiedene Seelen freiwillig auf die Erde gekommen sind, sich also dort inkarniert haben, um der Menschheit bei ihrer spirituellen Evolution zu helfen.
Das sind einige Informationsbausteine, aus denen meine Weltsicht bestand. Nun, wie ich in meinem Buch mit dem Haupttitel „Auf dem Weg zum Suizid, lernte ich Jesus kennen“ beschrieben habe, erhöhrte Gott mein Verzweiflungsgebet, das ich einen Tag, bevor ich mich umbringen wollte, gebetet habe, und so kam es dazu, dass ich erfahren durfte, dass ich verführt wurde und Jesus nicht einer von vielen spirituellen Meistern ist, sondern der Sohn Gottes, durch den das Universum erschaffen wurde. Zu den vielen Informationen, die Gott mir schenkte, gehörte auch die wichtige Erkenntnis: Es gibt wirklich einen Himmel und es gibt auch eine Hölle.
Ich durfte aber auch lernen, wieso es eine Hölle gibt, wenn Gott doch Liebe ist. Der folgende Text ist ein Kapitel meines erwähnten Buchs mit wenigen Formatierungsänderungen. Wunder dich nicht wegen des Endes dieses Kapitels. Das ist nämlich der Übergang zu dem nächsten Kapitel im Buch. Möge dieser gesamte Beitrag meinen Herrn und Heiland Jesus Christus verherrlichen und jedem Kind Gottes und auch jedem Suchenden und auch jedem anderen Menschen, der sich mit diesem wichtigen Thema beschäftigt, Verständnis zu diesem Thema schenken.
Wenn Gott Liebe ist, wieso gibt es eine Hölle?
Der Schlüssel zum Verständnis liegt im Wesen Gottes. Wie ich lernen durfte, kann die Existenz der Hölle keinen Sinn ergeben, solange bei diesem Thema nur davon geredet wird, dass Gott Liebe ist. Um also ein besseres Verständnis zu erlangen, ist es notwendig, das Wesen Gottes genauer zu betrachten. Solange wir das nicht tun, werden wir nicht weiterkommen. Zunächst einmal ist klarzustellen, dass es wirklich stimmt, dass Gott Liebe ist. Wie man in 1. Johannes, Kapitel 4, lesen kann, heißt es dort: „…Gott ist Liebe.” Doch das ist eben nicht alles. Die 2 wichtigen Eigenschaften für das Verständnis liegen in der Tatsache, dass Gott auch heilig und gerecht ist. Diese 2 Eigenschaften sind der Schlüssel zum Verständnis. Im 1. Petrusbrief 1:16 heißt es: Denn es steht geschrieben: »Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig!« Und im Buch der Offenbarung, Kapitel 15, können wir lesen: Und sie singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sprechen: Groß und wunderbar sind deine Werke, o Herr, Gott, du Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, du König der Heiligen!
Diese 2 Eigenschaften verändern das ganze Bild. Der Grund, weshalb es also eine Hölle gibt, liegt im Wesen Gottes. Da Gott heilig ist, kann Er niemals Sünde gutheißen. Es ist für Gott unmöglich, jemals Mord, Lüge, Betrug und alle anderen Sünden zu akzeptieren. Das widerspricht Gottes Charakter. Gott ist vollkommen rein, pures Licht. In Gott gibt es keine Finsternis, nicht einen einzigen lieblosen Gedanken. Gott entscheidet nicht nach Lust und Laune, was moralisch absolut gut und böse ist, sondern wenn Gott in der Bibel davon spricht, dass Mord eine Sünde ist, dann beruht das auf Gottes unveränderlichem Charakter. Es ist dabei aber wichtig, darauf zu achten, die absoluten Gesetze Gottes nicht zu verwechseln mit zeitlichen Gesetzen, die Gott gab, wie zum Beispiel im Gesetz Mose, wo Gott für sein Volk Israel Vorschriften gab, wie zum Beispiel bestimmte Tiere nicht zu essen oder keine Kleidung zu tragen, die aus 2 verschiedenen Stoffen gemacht sind, denn das sind zeitliche Gesetze, die nicht ewig gültig sind.
Die somit für einen Christen, der durch Jesus im Neuen Bund ist, nicht gelten. Doch wenn es um moralische Gesetze geht, wie keinen Gott außer den wahren Gott anzubeten, seinen Nächsten nicht zu bestehlen, ihn nicht zu ermorden, den eigenen Ehepartner nicht zu betrügen, niemanden anzulügen und vieles andere, dann sind das absolute Gesetze. Alles, was somit entgegen Gottes Charakter ist, seien dies Lügen, Stehlen, Morden, Betrügen und alle anderen Sünden, ist schlecht, weil Gott von seinem Wesen her niemals lügen würde, stehlen würde, morden würde und so weiter, denn Gott ist gut. Dabei ist aber nicht „gut“ im menschlichen Sinne gemeint, zumindest nicht in dem Sinne, wie ich es aus Deutschland und England kenne. Wenn ein Mensch über einen anderen Menschen zum Beispiel sagt, er sei gut, dann will er damit im Normalfall nicht sagen, er ist moralisch vollkommen perfekt, ein makelloses Exemplar von Mensch. Sondern damit ist für gewöhnlich mehr gemeint: Im Großen und Ganzen ist das ein guter Mensch. Er mag nicht perfekt sein, aber er ist einer von denen, die bemüht sind, ein anständiger Bürger zu sein, der Typ von Mensch, der das Leben von anderen erhellen kann und auch möchte.
Wenn allerdings die Rede davon ist, dass Gott gut ist, dann geht es hier um „vollkommen perfekt sein“. Ohne jeden Makel, zu jeder Zeit und an jedem Ort ist Gott heilig, liebevoll und gerecht, oder anders gesagt: Gott ist immer gut. Weil Gott vom Wesen her also Liebe, aber auch heilig ist, ist Gottes Einstellung zur Sünde immer die gleiche, in alle Ewigkeit, und zwar hasst Gott die Sünde. Im Alten Testament, in Sacharja, Kapitel 8, heißt es zum Beispiel: Das ist es aber, was ihr tun sollt: Redet die Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten, übt treulich Recht und fällt einen Rechtsspruch des Friedens in euren Toren; und keiner sinne Böses in seinem Herzen gegen seinen Bruder; liebt auch nicht falschen Eid! Denn dies alles hasse ich, spricht Jahwe. Im Neuen Testament, im Römerbrief, Kapitel 12, wo es viel darum geht, wie sich ein Kind Gottes verhalten soll, heißt es unter anderem: Die Liebe sei ungeheuchelt! Haßt das Böse, haltet fest am Guten! In der Bruderliebe seid herzlich gegeneinander; in der Ehrerbietung komme einer dem anderen zuvor! Nicht nur dass Gott Sünde hasst, sondern der Wille des Vaters ist es auch, dass alle seine Kinder, so wie Er rein ist in seiner Liebe, auch rein sein sollen, und das bedeutet auch, Böses zu hassen.
Nicht die Menschen, die Böses tun, sondern die bösen Taten, also die Sünde. Im Buch der Offenbarung, wo 7 Briefe von Jesus enthalten sind, die an verschiedene Gemeinden gingen, spricht Jesus selbst über etwas, das Er hasst. In Offenbarung 2,6 teilt Er der Gemeinde in Ephesus mit: Aber dieses hast du, daß du die Werke der Nikolaiten haßt, die auch ich hasse. Es gibt also Dinge, die Gott hasst. Gott hasst aber nicht die Personen, sondern ihre bösen Werke. Reine Liebe hasst also Böses. Zu der Liebe Gottes sei noch angemerkt, dass es sehr wichtig ist, dass wir nicht unsere menschlichen Erfahrungen und Vorstellungen von Liebe auf Gott projizieren. Das wäre ein Fehler, den ich auch machte, und dadurch kann es zu falschen Vorstellungen kommen. Da Gott die Quelle der Liebe ist, sind unsere Definitionen von Liebe, so schön sie vielleicht auch sein mögen, nicht der Standard, sondern Gottes Definition von Liebe ist der Standard, und Gott lehrt uns in seinem Wort, dass wahre Liebe bedingungslos ist. Diese Liebe, die wahre Liebe, ist nicht abhängig von dem Verhalten des Geliebten und so wechselhaft wie das Wetter, sondern diese Liebe liebt den Geliebten immer, was immer er auch tut. Doch zur gleichen Zeit ist diese Liebe eine reine, heilige Liebe, die Böses niemals gutheißen wird und daher auch niemals die bösen Taten einer Person gutheißen wird.
In einem anderen Brief von Jesus an die Gemeinde in Laodizea heißt es in der Offenbarung 3,19: Alle, die ich lieb habe, weise ich zurecht und erziehe sie. Mach endlich Ernst und ändere deine Einstellung! (bibel.heute Übersetzung). Jesus weist seine Jünger, seine Schüler, nicht auf ihre Sünden hin, weil Er seine Jünger hasst, sondern im Gegenteil, weil Er sie liebt und das Beste für sie will, und das Beste ist nicht, in Sünde, in Finsternis zu leben, denn das wird sie in die ewige Verdammnis bringen und sie von Gott trennen. Das Beste für seine Jünger ist, mit Gott zu leben, im Licht, in Heiligkeit, in Liebe und für immer in göttlichem Frieden und göttlicher Freude. Wahre Liebe wird daher immer das Böse ablehnen. So viel erst einmal zu Gottes Heiligkeit und Liebe. Die andere Eigenschaft, die wichtig ist als Schlüssel, ist zu verstehen, dass Gott gerecht ist. Und bei gerecht meine ich vollkommen gerecht, ohne Fehler. Im Gegensatz zu Richtern auf der Erde, wo, wie Du vielleicht selbst weißt, ungerechte Urteile entstehen können, ist das bei Gott unmöglich. Gott ist von seinem Wesen her immer vollkommen gerecht. Für Gott ist es unmöglich, irgendjemanden ungerecht zu behandeln.
Im 1. Petrusbrief heißt es: Und wenn ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person richtet nach dem Werk jedes einzelnen… Gott richtet also ohne Ansehen der Person nach dem Werk jedes Einzelnen von uns. Egal also, ob ein Präsident oder ein Bedürftiger vor Gottes Thron steht, das macht keinen Unterschied. Das Einzige, was für Gott zählt, ist, was die einzelne Person getan hat. Gott kann also nicht einfach die Sünden, die jemand machte, einfach gut sein lassen, sondern Gott muss jeden, der sich auf irgendeine Weise gegen Gott sowie auch gegen seine Nächsten versündigt, dafür gerecht richten. Und da unser Gott ein ewiges heiliges Wesen ist und die höchste Autorität ist, die es gibt, ist die Strafe auch eine ewige und keine temporäre. Sie endet also niemals. Es ist also nicht so, dass jemand zum Beispiel nach 10.000 Jahren oder nach 200.000 Jahren seine Strafe verbüßt hat und dann frei ist oder zerstört wird, sodass man nicht mehr existiert, sondern die Strafe ist ewig, sie wird niemals aufhören. Genauso wie die ewige Herrlichkeit nie aufhören wird. Beide Optionen sind ewig.
Ich lernte, dass die Konsequenz für eine Sünde umso schlimmer sein kann, je höher die Autorität ist, gegen die wir uns schuldig gemacht haben. Nehmen wir mal die Sünde der Lüge. Für viele von uns ist es wohl oft im Leben ganz normal gewesen, ab und an mal zu lügen, doch diese für viele von uns, so scheinbar, recht harmlose Sünde kann sogar auf dieser Erde schwerwiegende Konsequenzen haben. Nehmen wir an, ein Mensch hat ein kleines Kind angelogen. Das ist natürlich nicht gut, und wenn das Kind es herausfindet, wird es wahrscheinlich nicht erfreut sein, doch was will das Kind schon tun? Es gäbe wahrscheinlich keine oder nur eine sehr geringe Konsequenz für den Menschen, der das Kind angelogen hat. Doch was wäre, wenn derselbe Mensch seinen Ehepartner anlügt und dieser das herausfindet? Dann kann die Konsequenz schon sehr hoch sein. Vielleicht ist die ganze Beziehung dadurch dann sehr stark belastet, sodass der Ehepartner sich vielleicht entscheidet, auszuziehen. Stellen wir uns nun vor, derselbe Mensch steht in Deutschland vor Gericht unter Eid und bei der Befragung durch den Richter lügt er den Richter an.
Und im Laufe des Prozesses kommt es dann ans Licht, dass er gelogen hat. Dann kann dieser Mensch gemäß § 153 StGB eine Freiheitsstrafe von mindestens 3 Monaten bis hin zu 5 Jahren bekommen. Wohlgemerkt, wir reden hier von 1 Lüge. Wenn wir das nun auf Gott beziehen, also auf die höchste Autorität, die es gibt und die über allen anderen Wesen steht, dann ist die Konsequenz für 1 Lüge eine ewige Strafe. Dabei ist wichtig zu verstehen: Jedes Mal, wenn einer von uns einen Menschen angelogen hat oder auf andere Weise lieblos behandelt hat, dann haben wir uns nicht nur gegen diesen Menschen versündigt, sondern zur gleichen Zeit auch gegen unseren ewigen, heiligen und vollkommenen Gott, der diesen wertvollen Menschen nach dem Bilde Gottes erschaffen hat. Wenn ein Mensch also in die Hölle kommt, dann liegt das nicht daran, dass Gott diese Person nicht liebt, sondern das liegt daran, dass Gott gut ist und diese Person eben nicht, und weil Gott nicht anders kann, als immer gerecht zu urteilen, muss Er jeden Verbrecher verurteilen. Die Hölle ist von Gottes Sicht aus somit nichts anderes als ein Gefängnis, und Sünde ist nichts anderes als ein Verbrechen.
Als jemand, der oft als Angeklagter vor Gericht war, kann ich Gott in der Position als Richter des Universums sehr gut nachvollziehen. Jeder gerechte Richter in Deutschland, der sich an seinen Eid hält und der sich weder erpressen noch kaufen lässt, sondern, egal was kommt, nach bestem Wissen und Gewissen und ohne Ansehen der Person sich an das Gesetz hält und bemüht ist, ein gerechtes Urteil zu fällen, muss einen Menschen, der einen anderen Menschen ermordet hat, richten. Er kann gar nicht anders, wenn er sich an das Gesetz hält. Natürlich muss er auch in seinem Urteil miteinbeziehen, ob es zum Beispiel geplant war oder ob es sich um Notwehr handelte, und viele andere Aspekte. Und so ist das auch bei Gott. Wenn wir also Sünde als ein Verbrechen betrachten, denn genau das ist sie, und die Hölle als ein Gefängnis im Universum, wo Verbrecher hinkommen wegen ihrer Verbrechen, dann kann das sehr dabei helfen, die ganze Thematik besser zu verstehen. Ein weiterer wichtiger Punkt bei diesem Thema, vor allem für jeden, der ein Leben mit Gott haben möchte, ist es, zu verstehen, dass es unmöglich ist, absolut unmöglich, sich selbst, aus eigener Kraft, vor der Hölle zu retten.
Das bedeutet, egal wie viele gute Taten wir auch tun würden, das würde uns nichts helfen, gar nichts, null Komma null. Im Gegensatz zu der Lehre des Karmas, wo jeder von uns quasi sein eigener Retter ist und wir uns von unseren schlechten Taten retten können, indem wir, einfach ausgedrückt, Gutes tun und somit quasi das Schlechte ausgleichen, und wir eine bessere Zukunft dadurch aufbauen und irgendwann den Kreislauf von Karma, Tod und Wiedergeburt beenden können, so ist es in Wahrheit ganz anders. Zuerst einmal leben wir alle nur einmal, wie man in Hebräer 9,27 lesen kann. Das bedeutet: Du und ich und alle anderen Menschen, wir haben nur dieses eine Leben. Das bedeutet, ich werde für immer, in alle Ewigkeit ein Mann sein, und wenn du auch ein Mann bist, dann auch du und wenn du eine Frau bist, dann ist das für alle Ewigkeit ein Teil deiner Identität. Das zweite ist: Egal wie viel ich und vielleicht auch du an Bedürftige spenden würden, ehrenamtlich für das Gemeinwohl einen Dienst nachgehen und bemüht wären, jeden Menschen zu lieben und in Frieden zu leben, all das würde uns nicht einen einzigen Millimeter an die Gerechtigkeit näherbringen, die wir und jeder andere Mensch vor Gottes Thron benötigen, um für immer im Reich Gottes leben zu können.
Es ist also vollkommen unmöglich, durch gute Taten das ewige Leben zu erarbeiten. Das ist ganz wichtig zu verstehen, vor allem bei den vielen falschen Lehren auf dieser Erde. Der Grund, weshalb unsere guten Taten nicht ins Gewicht fallen, wenn es um unsere Sünden geht, ist recht einfach zu verstehen. Stellen wir uns ganz einfach vor, ein Mörder ist in Deutschland vor Gericht, und für seine Verteidigung verwendet er viele gute Taten, die er getan hat, als Argument, um freizukommen. So sagt er zum Beispiel: „Herr Richter, haben Sie doch Erbarmen mit mir und lassen Sie mich gehen. Bedenken Sie doch bitte: Seit 22 Jahren spende ich Geld für hilfsbedürftige Menschen, und wenn ich meinen Mitmenschen helfen kann, dann bin ich bemüht, das auch zu tun. Ich gebe mir auch Mühe, meine Nächsten zu lieben und in Frieden zu leben.“ Der Richter könnte dem Angeklagten dann erwidern: „Es ist eine gute Sache, dass Sie für hilfsbedürftige Menschen Geld spenden und auch, dass Sie Ihren Nächsten helfen möchten, wenn Sie können, und dass Sie bemüht sind, in Liebe und Frieden zu Ihren Nächsten zu leben. Doch bedenken Sie bitte: Sie sind heute nicht vor mir wegen Ihrer guten Taten, sondern wegen Ihrer schlechten, und für diese muss ich Sie verurteilen.“
Der Richter verurteilt den Angeklagten somit nicht, weil er ihn vielleicht nicht mag. Es kann sogar sein, dass er ihn vielleicht aus der Stadt kennt und sympathisch findet, doch die Gefühle des Richters zu dem Angeklagten dürfen keine Rolle in seinem Urteil spielen. Denn in seiner Position als Richter ist es seine Aufgabe, ohne Ansehen der Person ein gerechtes Urteil zu fällen. Und da der Angeklagte gegen deutsches Gesetz verstoßen hat, als er einen seiner Mitmenschen ermordete und somit ein Verbrechen verübte, muss der Richter ihn dafür richten. Egal wie viele gute Taten er bis dahin in seinem Leben vollbrachte, das löst seine schlechte Tat nicht auf. So ist das auch bei Gott, und dabei ist es sehr wichtig, zu unterscheiden zwischen den persönlichen Gefühlen, die Gott für uns hat, und Gottes Verantwortung in der Position als gerechter Richter des Universums. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass sich im Gegensatz zu den Gesetzen, die wir auf der Erde haben und die nicht alle in jedem Land gleich sind, mit Gottes Gesetz etwas anders verhält, denn Gottes Gesetz, das auf Gottes Charakter beruht, ist universell.
Egal, wo wir uns also in Gottes Schöpfung aufhalten würden, sei dies auf der Erde, auf dem Mond, auf dem Mars oder in einer anderen Galaxie, das macht keinen Unterschied, denn egal, wo wir sind, einen Menschen zu ermorden, ist in Gottes Schöpfung immer ein Verbrechen. Das bedeutet aber auch: Was wir persönlich für gut und schlecht halten, ist nicht wichtig. Denn das ist nicht unser Universum. Um ein Beispiel zu nennen, wie unwichtig unsere persönliche Vorstellung von richtig und falsch ist, stellen wir uns einen deutschen Touristen in London vor. Nachdem dieser am Flughafen in London angekommen ist, entscheidet er sich für die Zeit, in der er hier ist, ein Mietauto zu leihen, um dadurch unabhängiger und flexibler zu sein. Nachdem er dann vom Flughafen wegfährt, dauert es nicht lange und er wird von der Polizei aufgehalten. Der Grund hierfür ist, dass er anstatt auf der linken auf der rechten Seite der Straße gefahren ist, und somit war er aus Sicht der Polizei ein Geisterfahrer und hat nicht nur sich, sondern auch andere durch sein Verhalten in Gefahr gebracht.
Nachdem der Polizist dem Touristen erklärt hat, was das Problem ist, antwortet dieser ihm: „Nun, das ist schön und recht, wenn Sie alle auf der linken Seite fahren wollen, doch ich bin Deutscher und bei uns in Deutschland fahren wir auf der rechten Seite und das bevorzuge ich, daher möchte ich das auch hier tun.“ Nachdem der Polizist ihm geduldig zugehört hat, erwidert er ihm: „Sir, es ist absolut unwichtig, wie die Verkehrsregelung in Deutschland ist und auch, ob Sie diese bevorzugen, denn solange Sie in England sind, sind Sie, wie auch alle anderen Menschen in diesem Land, einschließlich mich selbst, verpflichtet, sich an die Gesetze dieses Landes zu halten, und da man bei uns auf der linken Straßenseite fährt, sind auch Sie verpflichtet, auf dieser Straßenseite zu fahren.“ Genauso ist das in Gottes Schöpfung. Es ist unwichtig im Sinne eines Standards, was wir glauben, das gut und böse ist, denn das ist nicht unser Universum, sondern Gottes Eigentum, und somit entscheidet Gott über die Regeln.
Und wenn Gott sagt, Mord ist ein Verbrechen, dann ist das so, egal ob eine Regierung wie die Nazis oder ein Auftragsmörder oder ein Mafiaboss oder eine andere Person das anders sieht, das ist absolut egal, denn das ist nicht Ihr Universum. Unser persönlicher Glaube über Moral verändert nicht die Realität. Das ist sehr wichtig zu verstehen. Denn das echte Leben ist nicht wie bei der Kinderserie „Pippi Langstrumpf“, so nach dem Motto „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Es ist wichtig, sich nicht selbst zu täuschen. Ich habe jahrelang bestimmtes Verhalten für gut deklariert, weil ICH der Meinung war, es ist ok. Doch ich verstand, dass Gott recht hat. Meine subjektive Meinung über eine Handlung, ob sie gut oder schlecht ist, ist nicht der Standard. Egal wie sehr der Tourist auch glauben würde, er hätte recht, sein Glaube würde die englische Straßenverkehrsordnung nicht einen Millimeter ändern.
So sehr er sich das auch wünschen und daran glauben würde, so funktioniert das Leben nun mal nicht. Ich verstand aber nicht nur, wieso es eine Hölle gibt, sondern wahrscheinlich zum ersten Mal in meinem Leben verstand ich auch, wieso der Sohn Gottes auf diese Erde kam und ein Mensch wurde, und auch, wer Er war, bevor Er ein Mensch wurde. Das hat meine Sicht auf Ihn und allgemein auf Gott und so vieles andere im Leben für immer verändert. Ich habe mit Sicherheit oft von der guten Nachricht von Jesus gehört, vor allem in jungen Jahren, doch so wie es Gott mir in dieser Zeit offenbarte, hat es Klick gemacht. Bevor ich genauer auf die gute Nachricht von Jesus, dem Messias, dem Retter der gesamten Menschheit, eingehe und somit auf das, was Er für uns alle, für jeden einzelnen Menschen, getan hat, ist es wichtig, noch intensiver darauf einzugehen, wie schlimm unser spiritueller Zustand ist.
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