Wenn Gott Liebe ist, wieso gibt es eine Hölle?

Viel­leicht hast Du dir selbst schon mal die­se Fra­ge gestellt. Es ist, wie ich fin­de, eine sehr wich­ti­ge Fra­ge. Was mich betrifft: Falls du mein Zeug­nis nicht kennst, wie es dazu kam, dass ich zu einem Jün­ger Jesu wur­de, dann weißt du viel­leicht nicht, dass ich per­sön­lich sehr lan­ge weder an einen Him­mel noch an eine Höl­le geglaubt habe. Ich gehör­te vie­le Jah­re auf mei­ner spi­ri­tu­el­len Suche zu jenen Men­schen, die man Eso­te­ri­ker nennt. Man könn­te auch sagen, ich war ein NEW AGER. Wie dir viel­leicht schon bewusst ist, haben wir alle eine Welt­sicht, eine geis­ti­ge Bril­le, durch die wir täg­lich die Welt betrach­ten und dem­entspre­chend inter­pre­tie­ren. Als ich mich 2017 durch Sui­zid töten woll­te, war mei­ne Welt­sicht in etwa wie folgt:

  • Ich bin eine Indi­go­see­le.
  • Ich bin ein Erleuch­te­ter.
  • Die Leh­re des Kar­mas, der Reinkar­na­ti­on und der spi­ri­tu­el­len Erleuch­tung ist wahr.
  • So etwas wie einen Him­mel oder eine Höl­le gibt es nicht.
  • Der Jesus der Bibel war einer von vie­len spi­ri­tu­el­len Meis­tern im Sin­ne von Bud­dha.
  • Die Erde befin­det sich in einem spi­ri­tu­el­len Über­gang, für den ver­schie­de­ne See­len frei­wil­lig auf die Erde gekom­men sind, sich also dort inkar­niert haben, um der Mensch­heit bei ihrer spi­ri­tu­el­len Evo­lu­ti­on zu hel­fen.

Das sind eini­ge Infor­ma­ti­ons­bau­stei­ne, aus denen mei­ne Welt­sicht bestand. Nun, wie ich in mei­nem Buch mit dem Haupt­ti­tel „Auf dem Weg zum Sui­zid, lern­te ich Jesus ken­nen“ beschrie­ben habe, erhöhr­te Gott mein Ver­zweif­lungs­ge­bet, das ich einen Tag, bevor ich mich umbrin­gen woll­te, gebe­tet habe, und so kam es dazu, dass ich erfah­ren durf­te, dass ich ver­führt wur­de und Jesus nicht einer von vie­len spi­ri­tu­el­len Meis­tern ist, son­dern der Sohn Got­tes, durch den das Uni­ver­sum erschaf­fen wur­de. Zu den vie­len Infor­ma­tio­nen, die Gott mir schenk­te, gehör­te auch die wich­ti­ge Erkennt­nis: Es gibt wirk­lich einen Him­mel und es gibt auch eine Höl­le.

Ich durf­te aber auch ler­nen, wie­so es eine Höl­le gibt, wenn Gott doch Lie­be ist. Der fol­gen­de Text ist ein Kapi­tel mei­nes erwähn­ten Buchs mit weni­gen For­ma­tie­rungs­än­de­run­gen. Wun­der dich nicht wegen des Endes die­ses Kapi­tels. Das ist näm­lich der Über­gang zu dem nächs­ten Kapi­tel im Buch. Möge die­ser gesam­te Bei­trag mei­nen Herrn und Hei­land Jesus Chris­tus ver­herr­li­chen und jedem Kind Got­tes und auch jedem Suchen­den und auch jedem ande­ren Men­schen, der sich mit die­sem wich­ti­gen The­ma beschäf­tigt, Ver­ständ­nis zu die­sem The­ma schen­ken.

 

Wenn Gott Lie­be ist, wie­so gibt es eine Höl­le?

 

Der Schlüs­sel zum Ver­ständ­nis liegt im Wesen Got­tes. Wie ich ler­nen durf­te, kann die Exis­tenz der Höl­le kei­nen Sinn erge­ben, solan­ge bei die­sem The­ma nur davon gere­det wird, dass Gott Lie­be ist. Um also ein bes­se­res Ver­ständ­nis zu erlan­gen, ist es not­wen­dig, das Wesen Got­tes genau­er zu betrach­ten. Solan­ge wir das nicht tun, wer­den wir nicht wei­ter­kom­men. Zunächst ein­mal ist klar­zu­stel­len, dass es wirk­lich stimmt, dass Gott Lie­be ist. Wie man in 1. Johan­nes, Kapi­tel 4, lesen kann, heißt es dort: Gott ist Lie­be.Doch das ist eben nicht alles. Die 2 wich­ti­gen Eigen­schaf­ten für das Ver­ständ­nis lie­gen in der Tat­sa­che, dass Gott auch hei­lig und gerecht ist. Die­se 2 Eigen­schaf­ten sind der Schlüs­sel zum Ver­ständ­nis. Im 1. Petrus­brief 1:16 heißt es: Denn es steht geschrie­ben: »Ihr sollt hei­lig sein, denn ich bin hei­lig!« Und im Buch der Offen­ba­rung, Kapi­tel 15, kön­nen wir lesen: Und sie sin­gen das Lied Moses, des Knech­tes Got­tes, und das Lied des Lam­mes und spre­chen: Groß und wun­der­bar sind dei­ne Wer­ke, o Herr, Gott, du All­mäch­ti­ger! Gerecht und wahr­haf­tig sind dei­ne Wege, du König der Hei­li­gen!

Die­se 2 Eigen­schaf­ten ver­än­dern das gan­ze Bild. Der Grund, wes­halb es also eine Höl­le gibt, liegt im Wesen Got­tes. Da Gott hei­lig ist, kann Er nie­mals Sün­de gut­hei­ßen. Es ist für Gott unmög­lich, jemals Mord, Lüge, Betrug und alle ande­ren Sün­den zu akzep­tie­ren. Das wider­spricht Got­tes Cha­rak­ter. Gott ist voll­kom­men rein, pures Licht. In Gott gibt es kei­ne Fins­ter­nis, nicht einen ein­zi­gen lieb­lo­sen Gedan­ken. Gott ent­schei­det nicht nach Lust und Lau­ne, was mora­lisch abso­lut gut und böse ist, son­dern wenn Gott in der Bibel davon spricht, dass Mord eine Sün­de ist, dann beruht das auf Got­tes unver­än­der­li­chem Cha­rak­ter. Es ist dabei aber wich­tig, dar­auf zu ach­ten, die abso­lu­ten Geset­ze Got­tes nicht zu ver­wech­seln mit zeit­li­chen Geset­zen, die Gott gab, wie zum Bei­spiel im Gesetz Mose, wo Gott für sein Volk Isra­el Vor­schrif­ten gab, wie zum Bei­spiel bestimm­te Tie­re nicht zu essen oder kei­ne Klei­dung zu tra­gen, die aus 2 ver­schie­de­nen Stof­fen gemacht sind, denn das sind zeit­li­che Geset­ze, die nicht ewig gül­tig sind.

Die somit für einen Chris­ten, der durch Jesus im Neu­en Bund ist, nicht gel­ten. Doch wenn es um mora­li­sche Geset­ze geht, wie kei­nen Gott außer den wah­ren Gott anzu­be­ten, sei­nen Nächs­ten nicht zu besteh­len, ihn nicht zu ermor­den, den eige­nen Ehe­part­ner nicht zu betrü­gen, nie­man­den anzu­lü­gen und vie­les ande­re, dann sind das abso­lu­te Geset­ze. Alles, was somit ent­ge­gen Got­tes Cha­rak­ter ist, sei­en dies Lügen, Steh­len, Mor­den, Betrü­gen und alle ande­ren Sün­den, ist schlecht, weil Gott von sei­nem Wesen her nie­mals lügen wür­de, steh­len wür­de, mor­den wür­de und so wei­ter, denn Gott ist gut. Dabei ist aber nicht „gut“ im mensch­li­chen Sin­ne gemeint, zumin­dest nicht in dem Sin­ne, wie ich es aus Deutsch­land und Eng­land ken­ne. Wenn ein Mensch über einen ande­ren Men­schen zum Bei­spiel sagt, er sei gut, dann will er damit im Nor­mal­fall nicht sagen, er ist mora­lisch voll­kom­men per­fekt, ein makel­lo­ses Exem­plar von Mensch. Son­dern damit ist für gewöhn­lich mehr gemeint: Im Gro­ßen und Gan­zen ist das ein guter Mensch. Er mag nicht per­fekt sein, aber er ist einer von denen, die bemüht sind, ein anstän­di­ger Bür­ger zu sein, der Typ von Mensch, der das Leben von ande­ren erhel­len kann und auch möch­te.

Wenn aller­dings die Rede davon ist, dass Gott gut ist, dann geht es hier um „voll­kom­men per­fekt sein“. Ohne jeden Makel, zu jeder Zeit und an jedem Ort ist Gott hei­lig, lie­be­voll und gerecht, oder anders gesagt: Gott ist immer gut. Weil Gott vom Wesen her also Lie­be, aber auch hei­lig ist, ist Got­tes Ein­stel­lung zur Sün­de immer die glei­che, in alle Ewig­keit, und zwar hasst Gott die Sün­de. Im Alten Tes­ta­ment, in Sachar­ja, Kapi­tel 8, heißt es zum Bei­spiel: Das ist es aber, was ihr tun sollt: Redet die Wahr­heit, jeder mit sei­nem Nächs­ten, übt treu­lich Recht und fällt einen Rechts­spruch des Frie­dens in euren Toren; und kei­ner sin­ne Böses in sei­nem Her­zen gegen sei­nen Bru­der; liebt auch nicht fal­schen Eid! Denn dies alles has­se ich, spricht Jah­we. Im Neu­en Tes­ta­ment, im Römer­brief, Kapi­tel 12, wo es viel dar­um geht, wie sich ein Kind Got­tes ver­hal­ten soll, heißt es unter ande­rem: Die Lie­be sei unge­heu­chelt! Haßt das Böse, hal­tet fest am Guten! In der Bru­der­lie­be seid herz­lich gegen­ein­an­der; in der Ehr­erbie­tung kom­me einer dem ande­ren zuvor! Nicht nur dass Gott Sün­de hasst, son­dern der Wil­le des Vaters ist es auch, dass alle sei­ne Kin­der, so wie Er rein ist in sei­ner Lie­be, auch rein sein sol­len, und das bedeu­tet auch, Böses zu has­sen.

Nicht die Men­schen, die Böses tun, son­dern die bösen Taten, also die Sün­de. Im Buch der Offen­ba­rung, wo 7 Brie­fe von Jesus ent­hal­ten sind, die an ver­schie­de­ne Gemein­den gin­gen, spricht Jesus selbst über etwas, das Er hasst. In Offen­ba­rung 2,6 teilt Er der Gemein­de in Ephe­sus mit: Aber die­ses hast du, daß du die Wer­ke der Niko­lai­ten haßt, die auch ich has­se. Es gibt also Din­ge, die Gott hasst. Gott hasst aber nicht die Per­so­nen, son­dern ihre bösen Wer­ke. Rei­ne Lie­be hasst also Böses. Zu der Lie­be Got­tes sei noch ange­merkt, dass es sehr wich­tig ist, dass wir nicht unse­re mensch­li­chen Erfah­run­gen und Vor­stel­lun­gen von Lie­be auf Gott pro­ji­zie­ren. Das wäre ein Feh­ler, den ich auch mach­te, und dadurch kann es zu fal­schen Vor­stel­lun­gen kom­men. Da Gott die Quel­le der Lie­be ist, sind unse­re Defi­ni­tio­nen von Lie­be, so schön sie viel­leicht auch sein mögen, nicht der Stan­dard, son­dern Got­tes Defi­ni­ti­on von Lie­be ist der Stan­dard, und Gott lehrt uns in sei­nem Wort, dass wah­re Lie­be bedin­gungs­los ist. Die­se Lie­be, die wah­re Lie­be, ist nicht abhän­gig von dem Ver­hal­ten des Gelieb­ten und so wech­sel­haft wie das Wet­ter, son­dern die­se Lie­be liebt den Gelieb­ten immer, was immer er auch tut. Doch zur glei­chen Zeit ist die­se Lie­be eine rei­ne, hei­li­ge Lie­be, die Böses nie­mals gut­hei­ßen wird und daher auch nie­mals die bösen Taten einer Per­son gut­hei­ßen wird.

In einem ande­ren Brief von Jesus an die Gemein­de in Lao­di­zea heißt es in der Offen­ba­rung 3,19: Alle, die ich lieb habe, wei­se ich zurecht und erzie­he sie. Mach end­lich Ernst und ände­re dei­ne Ein­stel­lung! (bibel.heute Über­set­zung). Jesus weist sei­ne Jün­ger, sei­ne Schü­ler, nicht auf ihre Sün­den hin, weil Er sei­ne Jün­ger hasst, son­dern im Gegen­teil, weil Er sie liebt und das Bes­te für sie will, und das Bes­te ist nicht, in Sün­de, in Fins­ter­nis zu leben, denn das wird sie in die ewi­ge Ver­damm­nis brin­gen und sie von Gott tren­nen. Das Bes­te für sei­ne Jün­ger ist, mit Gott zu leben, im Licht, in Hei­lig­keit, in Lie­be und für immer in gött­li­chem Frie­den und gött­li­cher Freu­de. Wah­re Lie­be wird daher immer das Böse ableh­nen. So viel erst ein­mal zu Got­tes Hei­lig­keit und Lie­be. Die ande­re Eigen­schaft, die wich­tig ist als Schlüs­sel, ist zu ver­ste­hen, dass Gott gerecht ist. Und bei gerecht mei­ne ich voll­kom­men gerecht, ohne Feh­ler. Im Gegen­satz zu Rich­tern auf der Erde, wo, wie Du viel­leicht selbst weißt, unge­rech­te Urtei­le ent­ste­hen kön­nen, ist das bei Gott unmög­lich. Gott ist von sei­nem Wesen her immer voll­kom­men gerecht. Für Gott ist es unmög­lich, irgend­je­man­den unge­recht zu behan­deln.

Im 1. Petrus­brief heißt es: Und wenn ihr den als Vater anruft, der ohne Anse­hen der Per­son rich­tet nach dem Werk jedes ein­zel­nen… Gott rich­tet also ohne Anse­hen der Per­son nach dem Werk jedes Ein­zel­nen von uns. Egal also, ob ein Prä­si­dent oder ein Bedürf­ti­ger vor Got­tes Thron steht, das macht kei­nen Unter­schied. Das Ein­zi­ge, was für Gott zählt, ist, was die ein­zel­ne Per­son getan hat. Gott kann also nicht ein­fach die Sün­den, die jemand mach­te, ein­fach gut sein las­sen, son­dern Gott muss jeden, der sich auf irgend­ei­ne Wei­se gegen Gott sowie auch gegen sei­ne Nächs­ten ver­sün­digt, dafür gerecht rich­ten. Und da unser Gott ein ewi­ges hei­li­ges Wesen ist und die höchs­te Auto­ri­tät ist, die es gibt, ist die Stra­fe auch eine ewi­ge und kei­ne tem­po­rä­re. Sie endet also nie­mals. Es ist also nicht so, dass jemand zum Bei­spiel nach 10.000 Jah­ren oder nach 200.000 Jah­ren sei­ne Stra­fe ver­büßt hat und dann frei ist oder zer­stört wird, sodass man nicht mehr exis­tiert, son­dern die Stra­fe ist ewig, sie wird nie­mals auf­hö­ren. Genau­so wie die ewi­ge Herr­lich­keit nie auf­hö­ren wird. Bei­de Optio­nen sind ewig.

Ich lern­te, dass die Kon­se­quenz für eine Sün­de umso schlim­mer sein kann, je höher die Auto­ri­tät ist, gegen die wir uns schul­dig gemacht haben. Neh­men wir mal die Sün­de der Lüge. Für vie­le von uns ist es wohl oft im Leben ganz nor­mal gewe­sen, ab und an mal zu lügen, doch die­se für vie­le von uns, so schein­bar, recht harm­lo­se Sün­de kann sogar auf die­ser Erde schwer­wie­gen­de Kon­se­quen­zen haben. Neh­men wir an, ein Mensch hat ein klei­nes Kind ange­lo­gen. Das ist natür­lich nicht gut, und wenn das Kind es her­aus­fin­det, wird es wahr­schein­lich nicht erfreut sein, doch was will das Kind schon tun? Es gäbe wahr­schein­lich kei­ne oder nur eine sehr gerin­ge Kon­se­quenz für den Men­schen, der das Kind ange­lo­gen hat. Doch was wäre, wenn der­sel­be Mensch sei­nen Ehe­part­ner anlügt und die­ser das her­aus­fin­det? Dann kann die Kon­se­quenz schon sehr hoch sein. Viel­leicht ist die gan­ze Bezie­hung dadurch dann sehr stark belas­tet, sodass der Ehe­part­ner sich viel­leicht ent­schei­det, aus­zu­zie­hen. Stel­len wir uns nun vor, der­sel­be Mensch steht in Deutsch­land vor Gericht unter Eid und bei der Befra­gung durch den Rich­ter lügt er den Rich­ter an.

Und im Lau­fe des Pro­zes­ses kommt es dann ans Licht, dass er gelo­gen hat. Dann kann die­ser Mensch gemäß § 153 StGB eine Frei­heits­stra­fe von min­des­tens 3 Mona­ten bis hin zu 5 Jah­ren bekom­men.  Wohl­ge­merkt, wir reden hier von 1 Lüge. Wenn wir das nun auf Gott bezie­hen, also auf die höchs­te Auto­ri­tät, die es gibt und die über allen ande­ren Wesen steht, dann ist die Kon­se­quenz für 1 Lüge eine ewi­ge Stra­fe. Dabei ist wich­tig zu ver­ste­hen: Jedes Mal, wenn einer von uns einen Men­schen ange­lo­gen hat oder auf ande­re Wei­se lieb­los behan­delt hat, dann haben wir uns nicht nur gegen die­sen Men­schen ver­sün­digt, son­dern zur glei­chen Zeit auch gegen unse­ren ewi­gen, hei­li­gen und voll­kom­me­nen Gott, der die­sen wert­vol­len Men­schen nach dem Bil­de Got­tes erschaf­fen hat. Wenn ein Mensch also in die Höl­le kommt, dann liegt das nicht dar­an, dass Gott die­se Per­son nicht liebt, son­dern das liegt dar­an, dass Gott gut ist und die­se Per­son eben nicht, und weil Gott nicht anders kann, als immer gerecht zu urtei­len, muss Er jeden Ver­bre­cher ver­ur­tei­len. Die Höl­le ist von Got­tes Sicht aus somit nichts ande­res als ein Gefäng­nis, und Sün­de ist nichts ande­res als ein Ver­bre­chen.

Als jemand, der oft als Ange­klag­ter vor Gericht war, kann ich Gott in der Posi­ti­on als Rich­ter des Uni­ver­sums sehr gut nach­voll­zie­hen. Jeder gerech­te Rich­ter in Deutsch­land, der sich an sei­nen Eid hält und der sich weder erpres­sen noch kau­fen lässt, son­dern, egal was kommt, nach bes­tem Wis­sen und Gewis­sen und ohne Anse­hen der Per­son sich an das Gesetz hält und bemüht ist, ein gerech­tes Urteil zu fäl­len, muss einen Men­schen, der einen ande­ren Men­schen ermor­det hat, rich­ten. Er kann gar nicht anders, wenn er sich an das Gesetz hält. Natür­lich muss er auch in sei­nem Urteil mit­ein­be­zie­hen, ob es zum Bei­spiel geplant war oder ob es sich um Not­wehr han­del­te, und vie­le ande­re Aspek­te. Und so ist das auch bei Gott. Wenn wir also Sün­de als ein Ver­bre­chen betrach­ten, denn genau das ist sie, und die Höl­le als ein Gefäng­nis im Uni­ver­sum, wo Ver­bre­cher hin­kom­men wegen ihrer Ver­bre­chen, dann kann das sehr dabei hel­fen, die gan­ze The­ma­tik bes­ser zu ver­ste­hen. Ein wei­te­rer wich­ti­ger Punkt bei die­sem The­ma, vor allem für jeden, der ein Leben mit Gott haben möch­te, ist es, zu ver­ste­hen, dass es unmög­lich ist, abso­lut unmög­lich, sich selbst, aus eige­ner Kraft, vor der Höl­le zu ret­ten.

Das bedeu­tet, egal wie vie­le gute Taten wir auch tun wür­den, das wür­de uns nichts hel­fen, gar nichts, null Kom­ma null. Im Gegen­satz zu der Leh­re des Kar­mas, wo jeder von uns qua­si sein eige­ner Ret­ter ist und wir uns von unse­ren schlech­ten Taten ret­ten kön­nen, indem wir, ein­fach aus­ge­drückt, Gutes tun und somit qua­si das Schlech­te aus­glei­chen, und wir eine bes­se­re Zukunft dadurch auf­bau­en und irgend­wann den Kreis­lauf von Kar­ma, Tod und Wie­der­ge­burt been­den kön­nen, so ist es in Wahr­heit ganz anders. Zuerst ein­mal leben wir alle nur ein­mal, wie man in Hebrä­er 9,27 lesen kann. Das bedeu­tet: Du und ich und alle ande­ren Men­schen, wir haben nur die­ses eine Leben. Das bedeu­tet, ich wer­de für immer, in alle Ewig­keit ein Mann sein, und wenn du auch ein Mann bist, dann auch du und wenn du eine Frau bist, dann ist das für alle Ewig­keit ein Teil dei­ner Iden­ti­tät. Das zwei­te ist: Egal wie viel ich und viel­leicht auch du an Bedürf­ti­ge spen­den wür­den, ehren­amt­lich für das Gemein­wohl einen Dienst nach­ge­hen und bemüht wären, jeden Men­schen zu lie­ben und in Frie­den zu leben, all das wür­de uns nicht einen ein­zi­gen Mil­li­me­ter an die Gerech­tig­keit näher­brin­gen, die wir und jeder ande­re Mensch vor Got­tes Thron benö­ti­gen, um für immer im Reich Got­tes leben zu kön­nen.

Es ist also voll­kom­men unmög­lich, durch gute Taten das ewi­ge Leben zu erar­bei­ten. Das ist ganz wich­tig zu ver­ste­hen, vor allem bei den vie­len fal­schen Leh­ren auf die­ser Erde. Der Grund, wes­halb unse­re guten Taten nicht ins Gewicht fal­len, wenn es um unse­re Sün­den geht, ist recht ein­fach zu ver­ste­hen. Stel­len wir uns ganz ein­fach vor, ein Mör­der ist in Deutsch­land vor Gericht, und für sei­ne Ver­tei­di­gung ver­wen­det er vie­le gute Taten, die er getan hat, als Argu­ment, um frei­zu­kom­men. So sagt er zum Bei­spiel: „Herr Rich­ter, haben Sie doch Erbar­men mit mir und las­sen Sie mich gehen. Beden­ken Sie doch bit­te: Seit 22 Jah­ren spen­de ich Geld für hilfs­be­dürf­ti­ge Men­schen, und wenn ich mei­nen Mit­men­schen hel­fen kann, dann bin ich bemüht, das auch zu tun. Ich gebe mir auch Mühe, mei­ne Nächs­ten zu lie­ben und in Frie­den zu leben.“ Der Rich­ter könn­te dem Ange­klag­ten dann erwi­dern: „Es ist eine gute Sache, dass Sie für hilfs­be­dürf­ti­ge Men­schen Geld spen­den und auch, dass Sie Ihren Nächs­ten hel­fen möch­ten, wenn Sie kön­nen, und dass Sie bemüht sind, in Lie­be und Frie­den zu Ihren Nächs­ten zu leben. Doch beden­ken Sie bit­te: Sie sind heu­te nicht vor mir wegen Ihrer guten Taten, son­dern wegen Ihrer schlech­ten, und für die­se muss ich Sie ver­ur­tei­len.“

Der Rich­ter ver­ur­teilt den Ange­klag­ten somit nicht, weil er ihn viel­leicht nicht mag. Es kann sogar sein, dass er ihn viel­leicht aus der Stadt kennt und sym­pa­thisch fin­det, doch die Gefüh­le des Rich­ters zu dem Ange­klag­ten dür­fen kei­ne Rol­le in sei­nem Urteil spie­len. Denn in sei­ner Posi­ti­on als Rich­ter ist es sei­ne Auf­ga­be, ohne Anse­hen der Per­son ein gerech­tes Urteil zu fäl­len. Und da der Ange­klag­te gegen deut­sches Gesetz ver­sto­ßen hat, als er einen sei­ner Mit­men­schen ermor­de­te und somit ein Ver­bre­chen ver­üb­te, muss der Rich­ter ihn dafür rich­ten. Egal wie vie­le gute Taten er bis dahin in sei­nem Leben voll­brach­te, das löst sei­ne schlech­te Tat nicht auf. So ist das auch bei Gott, und dabei ist es sehr wich­tig, zu unter­schei­den zwi­schen den per­sön­li­chen Gefüh­len, die Gott für uns hat, und Got­tes Ver­ant­wor­tung in der Posi­ti­on als gerech­ter Rich­ter des Uni­ver­sums. Ein wei­te­rer wich­ti­ger Punkt ist, dass sich im Gegen­satz zu den Geset­zen, die wir auf der Erde haben und die nicht alle in jedem Land gleich sind, mit Got­tes Gesetz etwas anders ver­hält, denn Got­tes Gesetz, das auf Got­tes Cha­rak­ter beruht, ist uni­ver­sell.

Egal, wo wir uns also in Got­tes Schöp­fung auf­hal­ten wür­den, sei dies auf der Erde, auf dem Mond, auf dem Mars oder in einer ande­ren Gala­xie, das macht kei­nen Unter­schied, denn egal, wo wir sind, einen Men­schen zu ermor­den, ist in Got­tes Schöp­fung immer ein Ver­bre­chen. Das bedeu­tet aber auch: Was wir per­sön­lich für gut und schlecht hal­ten, ist nicht wich­tig. Denn das ist nicht unser Uni­ver­sum. Um ein Bei­spiel zu nen­nen, wie unwich­tig unse­re per­sön­li­che Vor­stel­lung von rich­tig und falsch ist, stel­len wir uns einen deut­schen Tou­ris­ten in Lon­don vor. Nach­dem die­ser am Flug­ha­fen in Lon­don ange­kom­men ist, ent­schei­det er sich für die Zeit, in der er hier ist, ein Miet­au­to zu lei­hen, um dadurch unab­hän­gi­ger und fle­xi­bler zu sein. Nach­dem er dann vom Flug­ha­fen weg­fährt, dau­ert es nicht lan­ge und er wird von der Poli­zei auf­ge­hal­ten. Der Grund hier­für ist, dass er anstatt auf der lin­ken auf der rech­ten Sei­te der Stra­ße gefah­ren ist, und somit war er aus Sicht der Poli­zei ein Geis­ter­fah­rer und hat nicht nur sich, son­dern auch ande­re durch sein Ver­hal­ten in Gefahr gebracht.

Nach­dem der Poli­zist dem Tou­ris­ten erklärt hat, was das Pro­blem ist, ant­wor­tet die­ser ihm: „Nun, das ist schön und recht, wenn Sie alle auf der lin­ken Sei­te fah­ren wol­len, doch ich bin Deut­scher und bei uns in Deutsch­land fah­ren wir auf der rech­ten Sei­te und das bevor­zu­ge ich, daher möch­te ich das auch hier tun.“ Nach­dem der Poli­zist ihm gedul­dig zuge­hört hat, erwi­dert er ihm: „Sir, es ist abso­lut unwich­tig, wie die Ver­kehrs­re­ge­lung in Deutsch­land ist und auch, ob Sie die­se bevor­zu­gen, denn solan­ge Sie in Eng­land sind, sind Sie, wie auch alle ande­ren Men­schen in die­sem Land, ein­schließ­lich mich selbst, ver­pflich­tet, sich an die Geset­ze die­ses Lan­des zu hal­ten, und da man bei uns auf der lin­ken Stra­ßen­sei­te fährt, sind auch Sie ver­pflich­tet, auf die­ser Stra­ßen­sei­te zu fah­ren.“ Genau­so ist das in Got­tes Schöp­fung. Es ist unwich­tig im Sin­ne eines Stan­dards, was wir glau­ben, das gut und böse ist, denn das ist nicht unser Uni­ver­sum, son­dern Got­tes Eigen­tum, und somit ent­schei­det Gott über die Regeln.

Und wenn Gott sagt, Mord ist ein Ver­bre­chen, dann ist das so, egal ob eine Regie­rung wie die Nazis oder ein Auf­trags­mör­der oder ein Mafia­boss oder eine ande­re Per­son das anders sieht, das ist abso­lut egal, denn das ist nicht Ihr Uni­ver­sum. Unser per­sön­li­cher Glau­be über Moral ver­än­dert nicht die Rea­li­tät. Das ist sehr wich­tig zu ver­ste­hen. Denn das ech­te Leben ist nicht wie bei der Kin­der­se­rie „Pip­pi Lang­strumpf“, so nach dem Mot­to „Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Es ist wich­tig, sich nicht selbst zu täu­schen. Ich habe jah­re­lang bestimm­tes Ver­hal­ten für gut dekla­riert, weil ICH der Mei­nung war, es ist ok. Doch ich ver­stand, dass Gott recht hat. Mei­ne sub­jek­ti­ve Mei­nung über eine Hand­lung, ob sie gut oder schlecht ist, ist nicht der Stan­dard. Egal wie sehr der Tou­rist auch glau­ben wür­de, er hät­te recht, sein Glau­be wür­de die eng­li­sche Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung nicht einen Mil­li­me­ter ändern.

So sehr er sich das auch wün­schen und dar­an glau­ben wür­de, so funk­tio­niert das Leben nun mal nicht. Ich ver­stand aber nicht nur, wie­so es eine Höl­le gibt, son­dern wahr­schein­lich zum ers­ten Mal in mei­nem Leben ver­stand ich auch, wie­so der Sohn Got­tes auf die­se Erde kam und ein Mensch wur­de, und auch, wer Er war, bevor Er ein Mensch wur­de. Das hat mei­ne Sicht auf Ihn und all­ge­mein auf Gott und so vie­les ande­re im Leben für immer ver­än­dert. Ich habe mit Sicher­heit oft von der guten Nach­richt von Jesus gehört, vor allem in jun­gen Jah­ren, doch so wie es Gott mir in die­ser Zeit offen­bar­te, hat es Klick gemacht. Bevor ich genau­er auf die gute Nach­richt von Jesus, dem Mes­si­as, dem Ret­ter der gesam­ten Mensch­heit, ein­ge­he und somit auf das, was Er für uns alle, für jeden ein­zel­nen Men­schen, getan hat, ist es wich­tig, noch inten­si­ver dar­auf ein­zu­ge­hen, wie schlimm unser spi­ri­tu­el­ler Zustand ist.

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